Intentionen: ein Praxisbeispiel

Intentionen gehören zum Besten, wenn wir Ziele leicht(er) erreichen oder große Träume verwirklichen wollen – egal, welcher Art sie sind. Gut gewählt sind sie wie ein Schlüssel, mit dem sich die Türe zu unseren Zielen auf leichte Weise öffnet.

Wie sich Intentionen auch in verfahrenen Angelegenheiten nutzen lassen, zeigt das hier beschriebene Praxisbeispiel.

Darum geht's hier:

Was eine Intention ist und wie sie sich von einer Affirmation unterscheidet, habe ich in diesem Beitrag beschrieben – wie auch in ausführlich in meinem Buch “Mit Leichtigkeit zum Ziel”.

Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie sich Intentionen auch in scheinbar aussichtslosen Situationen einsetzen lassen, um doch noch zu einem Ergebnis zu gelangen.

Eine Vereinbarung ohne Wert

Ein Bekannter – nennen wir ihn Heinrich – hat sich vor einigen Jahren ein teures Fahrrad gekauft. Vom Händler erhielt er die mündliche Zusicherung, dass er ihm auf den Rahmen eine Garantie von zehn Jahren gibt.

Nach vier Jahren bricht der Rahmen und Heinrich macht sich auf den Weg zum Händler, um einen neuen Rahmen für sein Fahrrad einzufordern. Leider führt das Gespräch zu keinem positiven Ergebnis. Der Händler will von seiner Zusage nichts mehr wissen.

Die üblichen Optionen bringen kein Ergebnis

Heinrich muss sich nun überlegen, wie er vorgehen will. Er sieht diese drei Optionen:

  • Er kontaktiert den Hersteller des Fahrrads und bittet um einen Ersatz.
  • Er verklagt den Händler auf Reparatur / Ersatz des Rahmens.
  • Er formuliert eine Intention und lässt alles Weitere los.

Die meisten Menschen würden zunächst die Option 1 (Ersatz durch den Hersteller) wählen und falls diese zu keinem Ergebnis führt, den Weg der Klage (Option 2) beschreiten. So ging auch Heinrich vor, doch beide Optionen blieben erfolglos. Jetzt steht das Fahrrad mit gebrochenem Rahmen im Keller und Heinrich ärgert sich regelmäßig aufs Neue, wenn er sein nutzloses Fahrrad sieht. Sehr unbefriedigend!

Einen neuen Weg beschreiten

Schließlich entdeckt Heinrich, dass es noch eine weitere Option gibt, die möglicherweise zu einem Ergebnis führt. Denn er wünscht sich weiterhin eine Lösung. So kommt Option 3 ins Spiel: eine passende Intention formulieren und damit der Sache eine andere Wendung geben.

Zumindest kann er damit seinen Frieden finden, statt weiter ergebnislos zu kämpfen. Einen kleinen Lichtblick gibt es nämlich noch. Beim nochmaligen Nachfassen hat der Hersteller signalisiert, dass er bereit ist, nochmal über einen Ausgleich nachzudenken.

Das praktische Vorgehen

Für eine wirkungsvolle und passende Intention muss sich Heinrich zunächst überlegen, welches Ergebnis er sich wirklich wünscht. Nicht was sein Verstand ihm signalisiert oder der rechthaberische, verletzte Anteil als Entschädigung haben will. Hier geht es darum, was der tiefe Wunsch des Anteils ist, der zu seinem Recht kommen und eine Lösung finden möchte.

Ein bislang unvorstellbares Ergebnis

In diesem Schritt geht es darum, „outside the box“ zu denken. Das bedeutet, sich ein Ergebnis vorzustellen, das größer, besser oder anders ist als alles, was er sich bislang vorstellen konnte.

Dies sind mögliche Wünsche:

  • Das Fahrrad hat mir bislang viel Freude bereitet – und ich möchte es weiter nutzen.
  • Das Fahrrad steht nun schon seit Monaten unbrauchbar im Keller – und ich möchte es loswerden.
  • Das Fahrrad hat viel Geld gekostet – und ich will dafür einen finanziellen Ausgleich.

Albert Einstein hat einmal sehr weise festgestellt:

Ein Problem kann nicht auf derselben Bewusstseins-Ebene gelöst werden, auf der es entstanden ist.

Wenn wir die bisherigen Handlungen von Heinrich betrachten, fanden sie alle auf der Ebene des Problems statt. Er wollte seine verständliche Enttäuschung über den gebrochenen Fahrradrahmen auf der gewohnten Ebene lösen: Du hast mir etwas angetan, also schuldest Du mir etwas.

In Heinrichs Fall bedeutet dies:
Er hat seinem Ärger Luft verschafft und einen gerechten Ausgleich eingefordert. Er hat verbissen dafür gekämpft, dass er zu seinem Recht kommt. Doch:

Druck erzeugt Gegendruck!

Selbst wenn wir völlig im Recht sind, ist es für ein positives Ergebnis besser, seinen Ärger zunächst anderweitig loszuwerden und anschließend auf eine höhere Bewusstseins-Ebene zu gehen. Du kannst Dir das wie einen Helikopter-Flug vorstellen, bei dem Du viel mehr siehst als aus der Bodenperspektive, in der Dir Bäume und Gestrüpp die Sicht verstellen.

Auf diese höhere Bewusstseinsebene gelangt Heinrich beispielsweise dadurch, dass er an seine bisherigen schönen Erfahrungen mit dem Fahrrad anknüpft. Er erinnert sich daran, welche Erlebnisse auf diesen Fahrten entstanden sind, und an die vielen schönen Begegnungen unterwegs. Durch diese Erinnerungen empfindet er tiefe Dankbarkeit dafür, dass ihn sein Fahrrad an wunderbare Orte gebracht und ihm vielfältige Erlebnisse ermöglicht hat.

Dankbarkeit erzeugt eine positive Energie

Heinrichs Dankbarkeit wirkt sich nicht nur positiv für ihn selbst aus, indem er sich besser fühlt, sie strahlt auch auf das Umfeld aus. Es ist vorstellbar, dass der Händler anders reagiert hätte, wenn Heinrich aus dieser inneren Haltung heraus mit ihm spricht. Doch das ist nun nicht mehr möglich. Durch den Rechtsstreit ist diese Türe erstmal verschlossen.

Bleibt noch die im Einstein-Zitat angesprochene andere Bewusstseinsebene zu nutzen.

Genau hier setzen Intentionen ein.

Eine Intention bewirkt, dass sich auch eine verfahrene Situation wieder öffnen kann und neue Möglichkeiten entstehen. Dies schließt Optionen ein, die zuvor nicht möglich waren, nicht offensichtlich sind oder bislang unwahrscheinlich erschienen.

Heinrich hat sehr viel Energie in die Angelegenheit gesteckt und einen hohen Preis bezahlt (Aufwand, Energie, Kosten für den Rechtsstreit). Das möchte er hinter sich lassen. Jetzt geht es ihm darum, das zu erreichen, was er sich wirklich von Herzen wünscht: eine friedliche, entspannte Lösung für sich und sein Fahrrad. Dieser Wunsch muss in der Formulierung der Intention enthalten sein, damit eine entsprechende Wirkung entsteht.

Seine Intention könnte so aussehen:

Auf einfache Weise entsteht eine gute Lösung für mein Fahrrad und mich.

Weitere Zutaten

Es gibt noch ein paar weitere Zutaten, damit tatsächlich noch etwas Gutes aus der bislang verfahren scheinenden Angelegenheit entsteht.

Diese Zutaten sind:

  • Vertrauen auf eine Lösung – auch wenn sie bislang unvorstellbar erscheint
  • Loslassen aller Emotionen und Zweifel – und dadurch in eine neutrale Haltung gelangen
  • Geduld, bis sich die besten Lösung und ein Weg zeigt
  • Eine freudvolle, positive Erwartung, dass das Beste entsteht, was möglich ist.

Heinrich hat sich dafür entschieden, diesen Weg zu gehen. Als ich den Beitrag im Juli 2013 im Mutmacher-Magazin, meinem alten Blog, veröffentlicht habe, war das Ergebnis noch offen.

Inzwischen habe ich erfahren, dass der Hersteller bereit war, sich den gebrochenen Rahmen anzusehen. Bei der Überprüfung des Bruchs stellte sich heraus, dass es offensichtlich ein Materialfehler war. Er hat angeboten, den Schaden mit einer großzügigen Gutschrift auszugleichen, wenn Heinrich ein neues Fahrrad seiner Marke bestellt. Heinrich hat dieser Lösung angenommen und so schließlich doch noch seinen Wunsch erreicht: eine gute Lösung für sich und sein Fahrrad 🙂

Du wünschst Dir auch eine gute Lösung für eine verfahrene Situation?

Melde Dich gerne bei mir und wir entwickeln eine für Deine Situation passende Intention (kostenpflichtige Leistung).

PS: Geh' Deinen eigenen Weg – es gibt keinen besseren!

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Ulrike Bergmann

Zeige Dich mutig, selbstbewusst und auch frech, so wie Du bist und sei damit auf Deine Weise erfolgreich.

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