Ältere Frauen haben oft eine Hemmschwelle, sich selbstbewusst mit ihren Stärken zu zeigen. Sobald sie mit ihrer Idee oder Vision nach außen treten wollen, beginnen uralte Muster zu wirken, die Frauen bis heute prägen und daran hindern, bedeutsame Schritte zu unternehmen. Woran dies liegt und was Du unternehmen kannst, erfährst Du hier.
Darum geht's hier:
Eine Szene aus einer Coachinggruppen. Zu Beginn erzählt jede kurz, wo sie gerade steht, was sie seit dem letzten Treffen unternommen und erreicht hat. Es ist so schön zu hören, welche Schritte die Frauen gegangen sind und was dadurch entstanden ist. Es sind die vielen kleinen Erfolge, die Ergebnisse bringen und die es zu würdigen gilt.
Wenn wir allerdings ehrlich hinschauen, lässt sich vielfach festzustellen: kaum eine ist mit ihrem Herzensthema so weit gekommen, wie sie es sich gewünscht hatte. Jede hat Schritte unternommen, kleinere Durchbrüche erzielt – und doch scheint sich wenig zu verändern. Es tauchen zu viele „Widrigkeiten“ auf, die sie ablenken und vom eingeschlagenen Weg abbringen 😉
Was hindert Frauen an den großen Schritten?
Das ist weniger eine Frage der individuellen Bereitschaft (auch wenn dies manchmal hineinspielt), sondern beruht auf sehr subtilen Mustern, mit denen sich Frauen ausbremsen. Es sind tiefwirkende Grundmuster, die unbewusst wirken und daher nicht so leicht auszumerzen sind:
Die kulturellen Prägungen
Anders als deutlich jüngere Frauen, haben ältere Frauen oft eine Hemmschwelle, wenn sie sich selbstbewusst mit ihren Stärken zeigen wollen. Sie sind begeistert von ihrer Idee oder Vision, wollen damit rausgehen und aller Welt davon erzählen. Doch sobald sie diesen Schritt machen, beginnen uralte Muster zu wirken, die Frauen bis heute prägen und daran hindern, bedeutsame Schritte zu unternehmen.
Natürlich gilt dies nicht generell.
Andernfalls gäbe es nicht die vielfältigen und großartigen Erfolge, die gerade Frauen der Generation 50+ vorweisen können und für die wir sie bewundern.
Doch bei vielen anderen Frauen gibt es eine „Sichtbarkeitshemmung“, wenn es um große Veränderungen oder ihnen wichtige Vorhaben geht. Diese liegt wie eine dunkle Wolke über allem und lässt sich am besten mit zwei Worten verdeutlichen:
Eigenlob stinkt.
Wahrscheinlich hat jede Frau fortgeschritteneren Alters diese beiden Worte zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens gehört. Auch wenn wir vom Verstand her wissen, dass dies nicht stimmt und ausschließlich dazu diente, Frauen und ihre Ideen kleinzuhalten.
Diese Prägung wirkt bis heute.
Auch wenn sehr viel dazu geschrieben wurde und Sabine Asgodom schon 1996 mit ihrem Buch „Eigenlob stimmt“ einen Pflock pro Sichtbarkeit und Selbst-PR eingeschlagen hat. Für meine Generation hat dies überraschend wenig genützt. Ja, vom Verstand her haben wir es alle verinnerlicht. Doch wenn das Gefühl nicht mitspielt, ändert sich nur wenig. Daher wirken sie auf einer tiefen Ebene noch immer und auf vielfältige Weise – und zwar ohne, dass wir uns dessen bewusst sind.
Wie die Sichtbarkeitshemmung wirkt: 3 Beispiele
Beispiel 1: Hinderliche Gedanken
Diese Hemmung zeigt sich in fast automatisch auftauchenden hinderlichen Gedanken wie diesen: „Ich hab‘ doch nichts zu sagen / vorzuweisen!“ oder „Wen interessiert das schon?!“ oder als Steigerung: „Ist das nicht vermessen?!“.
Wie oft habe ich diese oder ähnliche Sätze in meinem Coachings oder in Workshops gehört.
Meinen Kundinnen sage ich dann: Du hast diesen Traum, weil er zu Dir gehört und Du die Fähigkeiten dazu hast. Auch wenn sie Dir noch nicht bewusst sind.
Das wusste auch schon Johann Wolfgang von Goethe, der es etwas poetischer auf den Punkt gebracht hat:
Unsere Wünsche sind die Vorboten der Fähigkeiten, die in uns liegen.
Also warte nicht länger, sondern finde Wege, Deine Vision in die Welt zu bringen. Auf Deine Art und Weise und nicht wie „man“ und alle anderen es machen. Anregungen dazu findest Du weiter unten.
Beispiel 2: Innerer Nebel
Die Hemmung kann auch aus einem Gefühl innerer Lähmung oder Nebel im Kopf herrühren. Dieser entsteht häufig durch Unentschiedenheit. Die fehlende Bereitschaft, sich festzulegen führt zu einem ewigen Hin und Her, das kraftvolle, strategisches Handeln verhindert.
Oft ist damit auch verbunden, dass wir Anteile von uns zensieren oder verstecken. Den inneren Nebel zu lichten, erfordert die Bereitschaft, sich damit verbundenen Fragen zu stellen, u.a. diesen:
- Welche Anteile von mir verstecke ich noch?
- Welche Verletzungen sind noch nicht geheilt oder vergeben?
- Was aus meiner Vergangenheit ist mir so peinlich, dass es niemand wissen soll?
Es ist schmerzhaft, Ereignisse wieder ans Licht bringt, die wir längst verarbeitet geglaubt hatten oder die uns bis heute peinlich sind. Doch daran führt kein Weg vorbei.
Die gute Nachricht:
Wenn Du Dich Deinen Nebel-Themen stellst, ändert sich schnell etwas.
Aus dem noch Schemenhaften treten nach und nach klare Bilder hervor… Zusammenhänge werden sichtbar… verweben sich zu einem größeren Bild… zeigen Dir Möglichkeiten auf, die zuvor unsichtbar waren… Und am Ende führen sie Dich zu Klarheit und Entschiedenheit 🙂
Beispiel 3: Nicht-Wissen
Der Nebel im Kopf geht gerne einher mit einer weiteren sehr wirksamen „Methode“: das vermeintliche Nicht-Wissen.
In diesem Fall ist frau davon überzeugt, nicht zu wissen, was sie „wirklich“ will, oder wie sie vorgehen kann oder soll. Obwohl Du alles schon x-mal durchdacht und aufgeschrieben hast, entschwindet es regelmäßig im inneren Nirwana. Kaum willst Du einen bedeutsamen Schritt unternehmen, versinkst Du im Nebel und kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das geht manchmal sogar so weit, dass Du Dich nicht einmal mehr an Deine Vision erinnerst 😉
Wie Du aus dem Nicht-Wissen zur Gewissheit gelangst, erfährst Du in diesem Video:

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Wo Du (immer) anfangen kannst…
Es ist völlig normal, die einzelnen Umsetzungsschritte zunächst noch nicht zu kennen. Mit Deinem Vorhaben betrittst Du Neuland und kennst den Weg noch nicht. Doch es gibt immer eine Stelle, an der Du beginnen kannst: Mit Menschen sprechen, die den Weg schon gegangen sind… Recherchieren, was es zu Deinem Thema bereits gibt… Unterstützung suchen… Hilfsangebote wahrnehmen… Fragen stellen…
Wenn Du im Nebel steckst oder noch nicht weißt, wie es für Dich weitergehen kann, melde Dich gerne bei mir. Gemeinsam klären wir, wo Du beginnen kannst.
Schritte aus diesem Dilemma
Der allererste Schritt ist, den inneren Zwiespalt zwischen Wollen und (noch) Nicht-Können anzuerkennen. Lass diesem weitere Schritte folgen und Du bringst eine Dynamik in Gang, die Dich mit der Zeit zum Ziel führt – klar, mutig und entspannt. Diese drei Schritte führen Dich ins Handeln.
Entscheide Dich für Dein Vorhaben
Häufig fehlt es genau daran, dass Du Dich für das entscheidest, was Du wirklich willst:
Ja, ich will dieses Ziel, diese Vision verwirklichen und bin bereit, alles dafür zu tun.
In diesem Moment beginnt Dein persönlicher Umsetzungsweg. Du bist den wichtigsten Schritt gegangen, von „es wäre schön…“ über die Schwelle hinüber zur Verbindlichkeit für Deinen Traum (Wunsch, Ziel).
Diese Entscheidung wirkt wie der Startschuss für den Bau Deiner Brücke, die Dich von Deiner Vision zum Ergebnis führen wird. Oder anders gesagt: vom Großen (Deiner Vision) ins Kleine (die dafür erforderlichen Umsetzungsschritte).
Solange Du Dich nicht explizit für Deine Vision entscheidest, verbleibst Du im Vagen, im Ungefähren und unverbindlich. Daher ist dieser Schritt so wichtig und wird doch so gerne übersehen.
Konkretisiere Deine Vision
Bei vielen meiner Kundinnen erlebe ich zu Beginn unserer Zusammenarbeit, dass sie vermeiden, ihre Vision zu konkretisieren. Je genauer Du weißt, was durch Deine Vision entstehen soll, desto leichter wird die Entscheidung, diese auch umzusetzen.
Hier einige hilfreiche Fragen für Deinen Brückenbau:
- Was genau soll durch meine Vision entstehen?
- Welche Veränderungen wird sie bewirken?
- Wie werde ich mich mit dem Ergebnis fühlen – und wird sich dies auf andere Menschen auswirken?
Ich wollte dies lange nicht wahrhaben…
Daher habe ich in meinen Coachees durchgehen lassen, dass sie unentschieden blieben. Ich wollte sie nicht bedrängen oder ihnen zu nahe treten. Es war schließlich ihre Entscheidung, aktiv zu werden.
Das war zu einer Zeit, als ich noch glaubte, es würde genügen, dass Frauen ihr Ziel kennen. Schließlich waren die meisten von ihnen überzeugt, dass sie den Weg anschließend alleine gehen könnten 😉
Heute weiß ich – auch aus eigener Erfahrung –, dass Frauen häufiger als Männer an der Umsetzung ihrer Vorhaben scheitern. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Drei davon stelle ich in diesem kurzen Video vor:

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Um der potenziellen Sichtbarkeitshemmung zu entgehen und die eigene Vision zu verwirklichen, sind für Frauen und ihren Erfolg Unterstützungssysteme – wie Coachinggruppen, Mastermindtreffen oder Erfolgsteams – so entscheidend. Was ich aktuell dazu anbiete, findest Du im Menü unter Angebote.
Mein Vorgehen ist inzwischen anders:
In der Einzelbegleitung (oder in einer Coachinggruppe) schauen wir uns Deine Vision genauer an und gehen damit in die Tiefe, bis Du sie in ihrer Tragweite erfasst. Dabei achte ich auch darauf, welche Ausreden und Ängste auftauchen. Diese lösen wir auf, damit Du Dich frei entscheiden kannst. Als Letztes finden wir viele Gründe für Deinen Traum. So viele, bis Du schließlich das Gefühl hast: Ich kann nicht anders, als dafür zu gehen und meinen Traum zu verwirklichen 😉
Mach‘ den ersten Schritt
Vor dem Hintergrund dieser wirst Du feststellen, dass es Dir leichter fällt, nach außen zu gehen und über Deine Vision zu sprechen. Es werden weiterhin Momente auftauchen, in denen Du zögerst und Dich fragst, ob Du wirklich für den nächsten Schritt bereit bist. Doch nun hast Du viele Gründe dafür und nur sehr wenige dagegen, die sich leichter im Zaum halten und überwinden lassen. Dafür habe ich ein wundervolles Werkzeug, mit dem sich alte Muster sehr schnell, effektiv und dauerhaft auflösen lassen. Frag mich gerne danach 🙂
Eine letzte Empfehlung…
Zum Abschluss möchte ich Dir noch etwas empfehlen, was sich über die Jahre sehr bewährt hat:
Stell‘ Dir immer wieder vor, wie es sein wird, wenn Du am Ziel angekommen bist.
Verbinde Dich visuell und vor allem emotional mit Deinem gewünschten Ergebnis. Erlebe es in allen Einzelheiten und so lebendig wie möglich.
Dann frage Dich:
Wenn ich an meinem Erfolg glauben würde, was wäre dann heute der erste Schritt?
Setz‘ diesen einen Schritt um.
Ohne weiter darüber nachzudenken. Mach‘ ihn einfach!
Schreib‘ Dir in ein kleines Notizbuch, was Du unternommen hast und was dadurch entstanden ist. Auf diese Weise entsteht ein „Tagebuch der kleinen Erfolgsschritte“. Darin kannst Du blättern, wenn Dich wieder einmal die Sichtbarkeitshemmung überkommt. Du wirst entdecken, wie weit Du schon gekommen bist und dass es sich lohnt, auch diesen nächsten Schritt zu gehen. Und den nächsten… und alle weiteren, die auftauchen 🙂
Hast Du die Sichtbarkeitshemmung auch schon erlebt?
Was hat Dir geholfen, sie zu überwinden? Teile Deine Erfahrungen gerne in den Kommentar.