Vom Schein zum bewussten Sein

Drei Gedanken über Vergangenheit und Zukunft

In meinem letzten LiebesBrief schrieb ich, dass ich nach meiner Entscheidung für eine neue Liebesbeziehung eine Brücke gebaut habe zwischen Sein (meiner Sehnsucht) und Schein (meiner früheren Wirklichkeit).

Dazu schrieb mir eine Leserin:
Ich verstehe Dein Wort „Schein“ nicht, für das in der Vergangenheit Erfahrene. Es ist doch Realität, die es zu transformieren bedarf?

Ich gehe davon aus, dass sich viele Frauen ähnliche Fragen stellen.
In diesem Artikel baue ich daher eine gedankliche Brücke vom Schein zum bewussten Sein. Oder aus der Vergangenheit in eine bewusst gestaltete Zukunft.

Darum geht's hier:

Ein kurzer Blick in meine Vergangenheit

Zum Zeitpunkt meiner Entscheidung im Frühjahr 2021 war dies meine Wirklichkeit: Hinter mir langen drei langjährige Beziehungen, die alle nach einigen Jahren zu Ende gegangen waren. Damit verbunden war die selbstkritische Frage: Bin ich beziehungsunfähig?

In allen drei Beziehungen hatte ich Ähnliches erlebt:

  • Ich war sehr bei meinem Partner und seinem Wohlergehen und habe darüber mich selbst mit meinen Wünschen in Teilen verloren.
  • Wenn ich mich um meine Bedürfnisse gekümmert habe, kam die Rückmeldung, ich wäre zu sehr bei mir und zu wenig im Wir.
  • In jeder Beziehung ließ die Wertschätzung für mein So-Sein und meinen Beitrag zum Gemeinschaft nach einiger Zeit rapide nach und ich wurde zunehmen für zuvor akzeptables Verhalten kritisiert.

Vielleicht hast Du Ähnliches erlebt. Dann weißt Du, dass dies nicht gerade ideale Voraussetzungen für eine dauerhaft gelingende Beziehung sind. Es kamen weitere „Hindernisse“ hinzu – in mir und in unserer jeweiligen Gemeinschaft. Kein Wunder, dass ich nach der letzten Trennung keine große Lust auf eine Wiederholung hatte.

Bis meine Sehnsucht nach einer neuen Liebe größer wurde als meine Bedenken.

Das war der Moment, an dem ich begann, zumindest mit dem Gedanken zu spielen, dass es auch anders sein könnte.

Mit der „Kraft des UND“ und durch die Hilfestellung einer Kollegin gelang es mir schließlich, die Brücke zwischen den bisherigen Erfahrungen und meinem Wunsch nach anderen Ergebnissen zu bauen. Dabei geholfen hat mir auch meine langjährigen Beschäftigung mit der Frage:

Inwieweit bestimmt unsere Vergangenheit unsere Zukunft?

Hier stelle ich Dir drei Aspekte vor, die ich auf diesem Weg erkannt habe.

1. Die Vergangenheit ist subjektiv

Es gibt keine objektive Betrachtung, sondern nur eine persönliche Wahrnehmung (= was Du als wahr annimmst) von Situationen und Ereignissen. Was Du erlebt hast, bewertest Du anhand Deiner bisherigen Erfahrungen und dem kulturellen Kontext, in dem Du groß geworden bist. Du ordnest diese Erlebnisse in Deine bisherigen Erfahrungen ein und leitest daraus Überzeugungen über Dich und Deinen Platz in der Welt ab. Aus Deinen Gefühlen und Deinen Gedanken entsteht Deine persönliche Wahrheit. Sie ist nicht allgemeingültig, sondern lediglich DEINE Wahrheit – und daraus ergibt sich der nächste Punkt:

2. Gefühle lassen sich verändern

Du bist nicht an das gebunden, was Du wahrgenommen, erlebt und – als gut oder schlecht, mit allem dazwischen – bewertet hast. Du hast lediglich eine Einordnung vorgenommen – und diese lässt sich ändern.

Der erste Schritt ist zu erkennen: Dies ist ein Gefühl und keine unumstößliche Wahrheit. Inzwischen wissen wir aus der Forschung, dass Gedanken nicht nur Gefühle erzeugen, sondern auch süchtig machen können. Wie dies geschieht, was es bewirkt und wie Du aus diesem Kreislauf aussteigen kannst, habe ich in einem früheren Beitrag beschrieben.

An dieser Stelle möchte ich betonen: es ist zwar einfach, jedoch nicht so leicht, Gefühle zu verändern. Dies ist ein Prozess, der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit erfordert – beides lässt sich nicht „mal nebenbei erledigen“. Allerdings gibt es dafür Hilfsmittel, mit denen es schnell und effizient gelingt, aus einem belastenden Gefühl auszusteigen und in eine neutrale Haltung zu wechseln.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, melde Dich bei mir.  

3. Alles ist genau richtig 😉

Oder anders gesagt:

Du bist genau an dem Ort und in dem Stadium, das für Dich JETZT richtig ist.

Dazu gehören auch all die Erfahrungen, die Du in Deinem Leben gemacht und wie Du diese eingeordnet hast. Alles, was Du erlebt hast, war wichtig und richtig für Deine Entwicklung und Deinen bisherigen Lebensweg. Jede bittere, schmerzliche und kraftraubende Erfahrung ebenso wie all die schönen, bestärkenden und erfreulichen Erlebnisse waren wichtig für Dein Wachstum. Jede Herausforderung, die Du gemeistert hast, hat Dich gestärkt und zu der reifen Frau werden lassen, die Du heute bist.

Eine bedeutsame Frage …

Speziell zu diesem letzten Aspekt gibt es eine Frage, die mich schon seit Jahren begleitet. Sie taucht an den unwahrscheinlichsten Stellen und in überraschenden Momenten wie aus dem Hinterhalt auf und überfällt mich –  und bringt mich jedes Mal zum Nachdenken. Daher nutze ich sie gerne in meinen Coachinggruppen, in der Einzelberatung oder bei anderen Gelegenheiten.

Sie erzeugt immer wieder ein Zusammenzucken… Fragezeichen im Gesicht… Dann ein Schlucken… Wenn Du an dieser Frage dranbleibst, entstehen neue Perspektiven, überraschende Antworten und am Ende bislang nicht erkannte Handlungsoptionen.

Den Wandelprozess bewusst gestalten

Dieser Wandelprozess vom Schein zum Bewusst-Sein geht selten von allein. Daher ist es wichtig, dass wir uns mit Menschen umgeben, die uns begleiten, bestärken und immer wieder ermutigen, unsere gewohnten Muster hinter uns zu lassen, weiterzugehen, neue Wege auszuprobieren. Darüber gelangen wir zu der zu uns passenden Art und Ausdrucksform von Liebe. Diese kann sich mit der Zeit und mit jeder Erfahrung wandeln, wachsen und schöner werden 🙂

Für mich beinhaltet meine Art der Liebe folgende Qualitäten:

Sie ist tief … wertschätzend … aufbauend … verbunden … fließend … forschend… leicht… fröhlich… und fördert beiderseitiges Wachstum und Entwicklung (egal, wie alt wir sind!) …

Welche Qualitäten wünschst Du Dir in einer Liebesbeziehung?

Deine Antworten, wie vorläufig sie auch noch sein mögen, sind Ausgangspunkt für Deinen weiteren Forschungsweg. Er wird immer weiter gehen – mit jeder Begegnung, jeder Erfahrung, jeder Erkenntnis weitet sich Dein Bewusstsein aus.

Du möchtest Dich tiefer eintauchen und Deine Form der „großen Liebe“ erforschen…
Herausfinden, was ihr und Dir noch im Weg steht…
Dich mit anderen Frauen austauschen, von ihren Erfahrungen lernen, miteinander wachsen…?

„Mit der Liebe flirten“ bietet Dir einen lebendigen Forschungsraum. In ihm entdeckst Du Deinen persönlichen Weg. Auf mehrere Ebenen erkundest Du, was Du wirklich möchtest und wozu Du in dieser Phase Deines Lebens bereits bist.

Du möchtest herausfinden, ob dieser Weg oder ein anderer für Dich passt?

Nutze die Möglichkeit einer kostenfreien Klärungssession für mehr Sicherheit und Vertrauen in Deinen nächsten Schritt.

PS: Geh' Deinen eigenen Weg – es gibt keinen besseren!

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Ulrike Bergmann

Zeige Dich mutig, selbstbewusst und auch frech, so wie Du bist und sei damit auf Deine Weise erfolgreich.

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