Wovor wir wirklich Angst haben…

… und welche Gegenmittel Dich unterstützen 🙂

Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass sich in Deutschland die Angst breitmacht. Obwohl es den meisten Menschen immer noch sehr gut geht, machen sich viele Menschen Sorgen um ihre Zukunft. Das hat Auswirkungen auf das eigene Leben: Der Fokus auf diese Sorgen lähmt und hindert uns, unsere Zukunft bewusst und aktiv zu gestalten.

Doch es gibt ein wirkungsvolles Gegenmittel!

Wenn Du Dich bewusst damit beschäftigst, was hinter Deinen Ängsten steckt, kannst Du Dich aus diesen Gefühlen und der damit einhergehenden Ohn-Macht befreien. Wie dies möglich wird, erfährst Du in diesem Beitrag.

Darum geht's hier:

Die meisten Ängste sind diffus und wenig greifbar

Es liegt in der Natur von Ängsten, dass sie uns dort festhalten, wo wir uns auskennen und zuhause fühlen. Ob es an diesem Platz schön ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Was wir kennen, ist attraktiver als uns auf etwas Unbekanntes einzulassen. Zumindest so lange, bis wir uns diesen diffusen Ängsten stellen und erkennen, was wirklich hinter ihnen steckt. Dann lässt sich auch ein Gegenmittel finden und einsetzen.

Vier zentrale Bereiche

Die meisten Ängste stammen aus einem oder mehr von diesen vier Bereichen.

Verbundenheit mit anderen

Zugehörigkeit ist eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse. Wir brauchen die Verbindung zu anderen, um zu überleben. Auch wenn dies heute in anderer Weise der Fall ist als in früheren Jahrhunderten. Daher achten wir darauf, dass wir unsere Verbindung zu anderen Menschen nicht aufs Spiel setzen.

Schon frühzeitig lernen wir, die Signale aus unserem persönlichen Umfeld zu erkennen und abzuwägen, ob unser Verhalten uns anderen näherbringt oder sie auf Distanz zu uns gehen. Wie reagieren auf die direkten wie auf die subtilen Reaktionen anderer und passen unser Verhalten an. In aller Regel unbewusst wägen wir ab, welche Auswirkungen unsere Handlungen auf unser Umfeld haben:

  • Riskiere ich damit, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden?
  • Entfremdet mich mein Wunsch, für mich einzustehen und etwas zu verändern, von den Menschen, die ich schon lange kenne und liebgewonnen habe?

Dies ist ein Grund dafür, dass viele Frauen unerwünschte Facetten ihrer Persönlichkeit verbergen – bis hin zum Sich-Verbiegen. Dadurch verlieren sie mehr und mehr den Zugang zu sich und ihren Bedürfnissen 🙁

Gegenmittel: Reden

Wenn Du eine Veränderung planst, sprich frühzeitig mit Deinem unmittelbaren Umfeld über Deine Wünsche, Sehnsüchte und Ideen. So bindest Du diese Menschen ein und erfährst mit entsprechenden Fragen auch, wie sie dazu stehen und was sie sich für ihr Leben wünschen.

Im achtsamen Dialog erkennt ihr, welche Gemeinsamkeiten und mögliche Übereinstimmung es gibt, und findet Ansatzpunkte, wie sich auch unterschiedliche Bedürfnisse überbrücken lassen.

Persönliches Beispiel

So erging es mir vor einigen Monaten. Über ein halbes Jahr hinweg hatte ich mit meinem Partner geplant, dass wir in seiner Heimat eine gemeinsame Wohnung suchen. Bis ich spürte: Das stimmt für mich nicht! 
Als ich ihm offenbarte, dass ich im Chiemgau bleiben werde, was es für ihn zunächst ein Schock. Doch dann sprachen wir sehr offen über unsere Bedürfnisse und ich erlebte seine Bereitschaft, andere Möglichkeiten für unsere gemeinsame Zukunft zu finden.

Sicherheit

Wenn wir bekanntes Gebiet verlassen und uns in Richtung Neuland aufmachen, lassen wir den gewohnten Rahmen hinter uns. Dieser hat uns bislang Halt, Sicherheit und Orientierung geboten. Das Neue ist erst einmal unbekanntes Land für uns. Noch wissen wir nicht, wie gut wir uns dort zurechtfinden werden. Das verursacht Unbehagen bis hin zu diffusen Ängsten.

Gegenmittel: Klärung

Ehe Du auftretende Angst-Gefühle übergehst oder Du Dich dadurch von einer Veränderung abhalten lässt, ist es ratsam, Dir diese Fragen zu stellen:

  • Welchen Rahmen brauche ich, um mich über meine gewohnten Grenzen hinauszubewegen?
  • Was ist unverzichtbar und sollte weiterhin bestehen bleiben? Was ist Dein Sicherheitsnetz?
  • Worauf kann ich verzichten, damit der neuen Weg gelingt? Welche Risiken bin ich bereit einzugehen?

Mache Dir auf jeden Fall einen Plan für den “Fall der Fälle”. Dieser hilft Dir, wenn Du spürst, dass Dich von der neuen Situation überfordert oder das Gefühl hast, zu weit gegangen zu sein.

Beispiel: Notfallplan

1988 bin ich das erste Mal alleine verreist – in das für mich unbekannte Argentinien zu Beginn des dortigen Winters. Für mich war es wichtig zu wissen, dass ich jederzeit an den Ausgangsort meiner Reise – die Wohnung eines Freundes in Buenos Aires – zurückkehren konnte. Das hat mir die Freiheit gegeben, mich in einer mir unbekannten Welt auszuprobieren und manches Abenteuer zu bestehen. Die gesamte Reise verlief so gut, dass keinen Gebrauch von meinem Notfallplan machen musste.

Anerkennung

Auch dies ist ein menschliches Bedürfnis, auf das nur wenige Menschen verzichten können oder wollen. Anerkennung ist eine Form für Feedback, die uns hilft, zu wachsen und unsere Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Doch nicht immer erhalten wir (positive) Rückmeldungen oder Anerkennung für unsere Leistungen.

Dann ist es gut, wenn wir uns selbst anerkennen können für das, was wir leisten, beitragen oder erreichen. Das macht uns unabhängig, stärkt das Selbstbewusstsein und fördert den Selbstwert.  

Gegenmittel: Wertschätzungs-Tagebuch

Starte ein Tagebuch der Wertschätzung. Es genügt ein kleines Büchlein im Format DIN-A6. Darin füllst Du jeden Abend eine Seite aus mit allen Punkten, für die Du Dich selbst wertschätzt. Schreibe oben auf die Seite „Ich wertschätze mich für…“ und darunter alle kleinen und großen Punkte, die Dir einfallen.

Schau auch, was Deine Messlatte ist und ob Du diese nicht viel zu hochlegst 😉

Und noch etwas: Du darfst Dich jederzeit wiederholen 🙂

Je mehr Punkte Du zusammentragen kannst, desto leichter wird es Dir fallen, auf Anerkennung von außen zu verzichten. Das ist dann die große Freiheit.

Und wer weiß?
Vielleicht erfährst Du sogar mehr Zuspruch für Deine mutigen Schritte als Du erwartet hättest.

Beispiel: Innere Stärke entwickeln

So habe ich bei Kundinnen erlebt, die diese Aufgabe über einen Zeitraum von 30 Tagen durchgeführt haben. Sie haben eine innere Stärke entwickelt, die sie so zuvor nicht gekannt hatten. Damit prallte auch manche „blöde“ Bemerkung an ihnen ab.

Kontrolle

Ach, wie gerne wüssten wir schon im Vorfeld, dass alles gut wird! Wir wollen die Fäden in der Hand behalten, und damit die Kontrolle behalten über alles in unserem Leben. Doch Veränderung und Festhalten am Gewohnten schließen sich aus. Ebenso wie sich nicht alles im Leben planen oder vorhersehen lässt.

Hier ist Vertrauen erforderlich: in die eigenen Fähigkeiten, mit Ungewissheiten zurecht zu kommen… dass sich immer eine Lösung oder Hilfe findet, wenn wir sie brauchen… dass es das Leben gut mit uns meint… dass sich der passende Weg und die nächsten Schritte offenbaren, wenn wir unseren Weg vertrauensvoll gehen…

Gegenmittel: Erinnerung

Erinnere Dich an Situationen in Deinem Leben, in denen Du etwas Neues gewagt hast. Es war sicher mehr als eine. Mit diesen Fragen sammelst Du Beweismittel dafür, dass Du es auch diesmal schaffen wirst:

  • Wie bist Du vorgegangen?
  • Wer und was hat Dir dabei geholfen?
  • Welche – auch überraschenden – Ergebnisse sind dadurch entstanden?

Jede diese Situationen dient Dir als Beweis und Bestärkung dafür, dass Du es auch diesmal schaffen wirst, dem Neuen zuversichtlich entgegenzublicken. Wenn Du Dir und Deinen Fähigkeiten weiterhin vertraust, bist Du in der Lage, Ängste zur Seite zu schieben und der Zukunft mutig entgegenzugehen.

Beispiel: Trapezkünstler

Denke an das Bild von den fliegenden Akrobaten im Zirkus.

Nur wenn dieser bereit ist, den einen Holm loslässt, kann er zum anderen Holm hinüberschwingen. Wenn er zu spät loslässt, stürzt er ab. Lerne also, rechtzeitig loszulassen 🙂

Wie ist das bei Dir? Fällt es Dir leicht, auftauchende Ängst loszulassen?
Teile Deine Erfahrungen im Kommentar.

PS: Geh' Deinen eigenen Weg – es gibt keinen besseren!

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